Hallo,

ich werde Anfang September für ein Jahr nach Vancouver fliegen und möchte gerne in der Logistikbranche arbeiten. Im Internet und auch hier im Forum ließt man ja immer wieder, dass eine Bewerbung aus D nicht viel Sinn macht, daher habe ich vor in CA bei diversen Firmen die Türklinken zu putzen.
Die Frage die ich mir dabei nur Stelle ist, würdet ihr für jede Firma einen neuen Coverletter aufsetzen oder einfach nur euren Résumé abgeben und euren Coverletter quasi mündlich vortragen?
Besteht überhaupt die Chance auch in "richtigen Jobs" eine Anstellung zufinden, da man ja nur ein Jahr verfügbar ist oder werden an W&Tler nur Handlangerjobs vergeben?- Habe da auch die Regelung mit der Nachweißpflicht des AG im Kopf in der er nachweisen muss, dass ein Kanadier nicht besser geeignet wäre für die bevorstehende Stelle.

Für ein bisschen Input wäre ich sehr dankbar! =)

Aus eigener Erfahrung kann ich dir Folgendes dazu sagen:
In Vancouver ist es recht schwer einen Job zu finden, sicherlich nicht unmöglich, aber nicht einfach. Die meisten Firmen wollen einfach nur eine Resume haben, kommt aber drauf an. Du solltest halt schon einen Cover letter haben, sofern einer verlangt wird. Ich habe das so gemacht, dass ich eine Version hatte, die ich dann immer minimal angepasst habe.
Und was "richtige" Jobs angeht: Dadurch, dass du nur begrenzt da bist, ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich glaube ich habe in 2 Monaten über 50 Bewerbungen für Jobs geschrieben für die ich in DE ne Ausbildung habe (+Berufserfahrung in Internationalen Unternehmen). Dazu hatte ich mich noch bei spezialisierten Jobvermittlern vorgestellt.
Ok, ich habe dann auch was in meinem Bereich gefunden, allerdings war das weit außerhalb von Vancouver und der Stundenlohn war eher gering.

Zitat

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Habe da auch die Regelung mit der Nachweißpflicht des AG im Kopf in der er nachweisen muss, dass ein Kanadier nicht besser geeignet wäre für die bevorstehende Stelle.

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Beim W&T gilt diese Regelung nicht. Das was du meinst ist eine LMO, die brauchen die aber nur bei einem richtigen Work Permit, deswegen brauchst du dir also keine Sorgen zu machen

Leider hatte ich schon mit so einer AW gerechnet. Wenn ich deinen Post richtig verstehe, hast du aber auch viele Bewerbungen per Post geschickt und warst nicht persönlich vor Ort, richtig?
Ich wäre sonst auch bereit ein un-/bezahltes Praktikum irgendwo zu machen, aber mir ist halt nur wichtig, dass ich irgendwie in meiner Branche tätig bin, damit ich dieses Jahr auch gut in mein weiteres Berufsleben hier in D rechtfertigen kann. Es ist ja nun mal besser, wenn man im Ausland auch wirklich in seiner Branche tätig war und nicht nur im Restaurant Teller abgewaschen hat.
In welcher Branche bist du denn tätig, wenn ich fragen darf?

Ich arbeite im IT Bereich. Eigentlich war im vorher davon ausgegangen, dass ich schnell einen Job finde - weit gefehlt. In meinem Bereich sind Bewerbungen per Mail i.d.r. ausdrücklich erwünscht, mit einfach hinfahren bringt also auch nix. Aber das ist in anderen Bereichen natürlich anders. Tatsache ist aber, dass die huerde das Visum ist. Da wo ich durch gerutscht bin, war dann nach der frage nach dem Visum schluss. Und das obwohl ich in der Bewerbung nicht einmal geschrieben habe, dass ich nur ein temp work per mit habe.

Da kann ich ja nur hoffen & beten, dass es in meiner Branche anders läuft.
Ich wollte mich jetzt erst einmal nach einem Praktikum umschauen und hoffen, dass ich evtl. hier drüber eine Firma finde, die ich dann von mir überzeugen kann und dann vllt doch noch nen Dollar bekomme.

Hallo,

deine Frage ist genau die gleiche die mich auch beschäftigt.
Nur das ich schon in CA bin in.

In Deutschland glauben die meisten, das in "Amerika" die Menschen schlecht ausgebildet sind und als so genannter deutscher Facharbeiter würde man überall mit Handkuss genommen.

Aber "Canadians" sind nicht "Americans" und man wird feststellen, dass auch wenn das Ausbildungssystem etwas anders ist, trotzdem die meisten Kanadier sehr gut qualifiziert sind und auch Ausbildungen oder Studien hinter sich haben.

Wenn man dann mit seinem gebrochenem englisch und mit einer ausländischen Berufsausbildung daherkommt und nach Arbeit für nur ein paar Monate frägt, dann kommt selten mehr als "general Labourer" und der Mindestlohn raus.
Und dann fehlen noch die Referenzen, denen hier sehr großen Wert beigemessen wird.
Und nicht die deutsche Referenz von ThyssenKrupp mit "er war immer bemüht pünktlich zu erscheinen", sondern Name, Firma, Phone und dann wollen die da anrufen können.
Von daher ist Praktikum nicht schlecht um den Fuß reinzubekommen.
Ich habe auch noch nichts gefunden, aber auch noch nicht so aggressiv gesucht, aber der Arbeitsmarkt sieht eher schlecht aus.
Schau mal einfach auf jobbank.gc.ca und schau dir die Löhne im Verhältnis zu den Anforderungen an.
Und eine Packung Toastbrot kostet hier 2$.

Ich hatte auch mehr erwartet.

Ich kenne dein Gefühl.
Jedoch steigt in mir auch ein anderes Gefühl hoch, das die Frage nach einem qualifizierten Job in der eigenen Branche infrage stellt.

Ich mein arbeiten kann man noch sein ganzes Leben lang.
Und warum muss man sich immer treiben lassen von den Anforderungen imaginärer zukünftiger Arbeitgeber.
Ich mein du willst hier einen astreinen Lebenslauf hinlegen, nur damit du im Vorstellungsgespräch einmalig damit punkten kannst.
Und das gegenüber irgendwelcher BWL-studierten Personalberaterinnen, die schon alleine mit der Wahl des Studienfachs eindeutig bewiesen haben, dass sie am Leben vorbei sind.

Ich mein wofür machst du den Trip?!
Um weiterhin die "german Angst" als deutsche Tugend zu behalten?!
German Angst, die spiegelt sich geradezu exemplarisch in dieser Frage.

Wenn dir Beruf wirklich Freude bringt, und du aus vollem Interesse darin arbeiten, dich beweisen, dich bewähren möchtest,
dann empfinde ich das absolut richtig.

Wenn man sozusagen lebt.


(Das war mehr ein Selbstgespräch und sollte zum Nachdenken anregen, mit du meine ich eher mich aber vielleicht auch Dich!?)

Zitat

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trotzdem die meisten Kanadier sehr gut qualifiziert sind und auch Ausbildungen oder Studien hinter sich haben.

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Und dann einen Job für Mindestlohn ausführen, weil sie nix finden
Was in Kanada noch viel mehr zählt, ist die sog. "Canadian Experience".
Wenn man erstmal einen Job in Kanada hatte (der mitunter schwer zu bekommen ist, gerade im Raum Vancouver) dann wird es
i.d.R. leichter. Sprich: Am besten erst einmal irgendwas machen, und sich danach das suchen was man wirklich machen möchte.

Zitat von bastigoescanada

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Ich arbeite im IT Bereich. Eigentlich war im vorher davon ausgegangen, dass ich schnell einen Job finde - weit gefehlt. In meinem Bereich sind Bewerbungen per Mail i.d.r. ausdrücklich erwünscht, mit einfach hinfahren bringt also auch nix. Aber das ist in anderen Bereichen natürlich anders. Tatsache ist aber, dass die huerde das Visum ist. Da wo ich durch gerutscht bin, war dann nach der frage nach dem Visum schluss. Und das obwohl ich in der Bewerbung nicht einmal geschrieben habe, dass ich nur ein temp work per mit habe.

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Aber davon ist doch wohl auszugehen oder? Also ich meine wenn man in der IT-Branche arbeitet und eben nur für eine begrenzte Dauer arbeiten möchte? Ich nenn nur: Einarbeitungszeit Nutzen der Firma

Ich selbst bin Software Entwickler und ich kann mir nichtmal im geringsten Vorstellen wie ich für meine Zeit in Kanada in diesen Arbeitsgebiet einen Job finden sollte...

Ich bin ja da um das Land kennenzulernen, daher stelle ich mich von vornerein auf Farmarbeit ein - da wird sich schon was finden lassen, war in Australien auch so .

Im Allgemeinen würde ich, von meinen Standpunkt gerade aus Deutschland, sowieso generell sagen, dass man sich im klaren darüber sein sollte, dass bei einem W&T Visum meist auf der Studentenjobs beschäftigt wird. Da es ja meist eh nur für eine kurze Dauer ist, ist es auch nicht weiter tragisch. So sehe ich das zumindest .

Naja, wollte nur mal meine Gedanken zu dem Thema äußern

Grüße
Henne

Ich glaube, bei mir wird's wohl eine ziemliche Mischung aus beidem - Arbeit in und außerhalb meines Felds - werden. In meinem Bereich (Übersetzen) gibt's sowieso viel mehr Praktika und freiberufliche Arbeit als Festanstellungen, allerdings sind Übersetzer mit Deutsch als Muttersprache im Ausland immer heiß begehrt. Und zum Glück fang ich mit der Jobsuche auch in Montreal an und nicht in Vancouver...

P.S.: Da es letztendlich mein Ziel ist, über Skilled Professional bzw. Canada Experience einwandern, werde ich sowieso alles dafür tun, am Ende meines W&T-Jahres noch ein YP-Jahr ranzuhängen.

Ich werde heute Abend erst einmal ein paar Firmen anrufen und hoffe sie können mir zumindest ein Praktikum anbieten, ob es bezahlt oder unbezahlt ist würde für mich erst einmal keine Rolle spielen.

Ich bin mir auch für keine Arbeit zu schade, aber es wäre ein Traum, wenn ich in meiner Branche irgendwie tätig sein könnte.
Mein Ziel ist es halt durch das Auslandsjahr, hier in D meiner Karriere einen kleinen Schub zuverleihen.