Moin moin.

Bin vor ca. nem Monat aus meinem dreiwöchigen, ersten Kanadaurlaub zurückgekommen und habe wohl einen Teil von mir dort gelassen...
Habe dort eine Freundin besucht. Wir kannten uns vorher schon sieben Jahre lang. Einfach ein wunderbares Land mit noch wundervolleren Menschen meiner Ansicht nach.

Da ich nächstes Jahr im Sommer meinen B.Sc. in Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau bekomme (studiere an einer TU), bin ich nun am überlegen ein Working Holiday Visum zu beantragen für die Zeit nach meinem Bachelor. D.h. ich würde dann bei erfolgreicher Bewerbung im Herbst dort einreisen und ein Brückenjahr zwischen Bachelor und Master machen. Das verbindet das Schöne mit dem nützlichen, indem ich dann meinen Lebenslauf noch mit nem Jahr Auslandserfahrung schmücken könnte (auch bezogen auf Praxiserfahrung usw.).

Ich habe mir schon einiges durchgelesen, d.h. was man alles erledigen muss, was man braucht (Versicherungen, Geldrücklage von mind. 2.500€ - 3.000€ usw. usw.), etc.
Das ist auch schon berücksichtigt. Werde rund 3.000€ als Polster mitnehmen.
Die allgemeineren Fragen lassen sich ja auch ganz gut googlen.

Wobei ich bisher allerdings nicht so fündig geworden bin sind Fragen speziell zu den Jobchancen für mich als Bachelorabsolvent Wi.-Ing. MB in British Columbia, speziell in der Region Vancouver/Vancouver Island.

Vielleicht ein paar hilfreiche Eckdaten, damit man evtl. ein genaueres Urteil fällen kann:
- Ich werde mein Studium vorraussichtlich mit der Note 2.3 (Grade B dann ja wohl) abschließen.
- Während des Studiums hab ich ein 6-monatiges Praktikum in einer technischen Unternehmensberatung absolviert und arbeite seitdem als Werkstudent dort weiter. Werde also so gesehen 2 Jahre Praxiserfahrung haben bis ich mein Studium abschließe.
- 1-2 ehrenamtliche Tätigkeiten kann ich, sollte auf sowas auch Wert gelegt werden, auch noch vorweisen.
- Englisch in Wort und Schrift ist absolut kein Problem, da ich die Sprache einfach liebe und mich dementsprechend viel mit ihr beschäftige. Bis zu meinem Abschluss wollte ich außerdem noch 5 Sprachkurse an meiner Uni belegen, weil man dadurch ein UNICert Zertifikat erlangt (Alles Kurse auf C1C2-Niveau).

Mir wurde zwar schon von einigen Freunden und Bekannten gesagt, dass man generell als "german engineer" wenig Probleme hätte und Deutsche mit fließendem Englisch sowieso gern gesehen seien, aber ich möchte mich da nicht blind drauf verlassen, zumal ich so eine Einstellung auch ziemlich arrogant finde.

Ich würde bei meiner Jobsuche auch eher betriebswirtschaftliche Stellen bei Unternehmen (evtl. ja auch der (Maschinen-)baubranche) anvisieren, da uns für konstruktionstechnische oder entwerfende Berufe die normalerweise die reinen Ingenieure besetzen einfach das Handwerkszeug fehlt. Wir sind ja klassische Schnittstellenbesetzer als Wi.-Ings. Also ginge es eher in die Richtung SCM, Produktion&Logistik, Finanzwirtschaft/Controlling, Marketing o.ä.
Und da der Ingenieurberuf mit P.Eng. etc. pp. sowieso reguliert ist, werde ich wohl kaum als richtiger Ingenieur arbeiten können.

Als allerletzten Not-Kontakt hätte ich noch die Tante meiner Freundin die ich besucht habe. Sie arbeitet z.B. als Controllerin im Accounting bei einer Mining-Company, was ja branchentechnisch schonmal in die richtige Richtung geht. Dieses Vitamin B würde ich allerdings wie gesagt ganz gerne als letzten Not-Anker versuchen, da ich es erstmal auf eigene Faust schaffen möchte und ich mir auch überhaupt nicht vorstellen kann, wie sie auf so eine Anfrage reagieren würde. Dafür kennen wir uns noch nicht lang genug.
Mir den Job vor Ort zu suchen wäre kein Problem, da ich bei meiner Freundin unbegrenzt (d.h. bis ich Job und Apartment habe) auf Vancouver Island unterkommen könnte.

Ich weiß halt überhaupt nicht was für einen Stundenlohn man so anvisieren könnte, da ich ja "nur" einen Bachelor habe. Und dieser ist auch nur 6 Semester + 1 Praxissemester lang, also insgesamt 7. In Kanada gehen die meisten Bachelorstudiengänge ja 8 Semester. Ob das jemand dann so eng sieht weiß ich z.B. auch nicht.
Weiterhin sind diese ganzen wirtschaftlichen Sachen in Kanada ja auch anders als in Deutschland... die Gesetze sind da anders (Steuerrecht, Arbeitsrecht), Personalwesen ist anders (z.B. anderer Stil in Resumes, andere Gesetze halt), Buchhaltung ist anders etc.
Fragt sich ob mein Abschluss also überhaupt einen Mehrwert darstellt.

Es wäre aber natürlich schon schön, wenn ich nicht unbedingt minimum wage jobs machen muss, sondern vllt eher so in die Richtung ab 15$/h aufwärts blicken kann. Da brauche ich nun eure eventuellen Erfahrungen und Tipps!

Dann gibts ja auch noch diese ganzen sog. campjobs in Alberta etc.
Eine Freundin die ich dort kennengelernt habe macht sowas derzeit, 3 terms á 21 Tage mit jeweils 8 Tagen Urlaub dazwischen. Und sie meinte nach jedem 21-day-term hat sie ca. 8000$... klar sie muss dafür auch die berühmten 12Std. am Tag am Rechner sitzen und arbeiten, was sicherlich nich zu unterschätzen ist...
Aber wenn ich das 2 Monate lang mache, bin ich danach völlig frei in meiner Jobsuche und könnte z.b. auch unbezahlte Praktika (und dann eben nur der Arbeitserfahrung wegen) annehmen.

Kommt man an sowas auch als WHV-Person ran?


Ich danke euch viiiieeeelmals im Voraus für etwaige Hilfestellungen, Tipps und Erfahrungsberichte

Hallo,

zu den Oiljobs: topic.php?topic=3691


Und was dein Studium angeht, das wird in der Zeit wohl kaum einen interessieren.
Vielleicht hast du auch Glück, aber es wird dich hier niemand mit offenen Armen empfangen. Das Kanadische System ist da etwas anders, viele Studiengänge werden gar nicht anerkannt und es wird dich kaum eine Firma für eine kurze Zeit als Ing einstellen, einarbeiten um dich dann wieder nach kurzer Zeit gehen zu lassen.
Außerdem ist es die kanadische Erfahrung die den Arbeitgebern wichtig ist (da beißt sich die Katze in den Schwanz).

Ich will dich da gar nicht entmutigen, man muss ja auch mal Glück haben im Leben

Hi und Danke für die Antwort.
Den genannten Thread habe ich vorhin schon inhaliert

Ich weiß, dass ich nicht als Ing arbeiten kann. Habe ich aber auch geschrieben, dass ich das nicht kann und eh nicht möchte.

Aber es wird doch wohl bestimmt auch wirtschaftliche Posten geben die zu besetzen sind, wo man eben vielleicht n bisschen mehr verdient als nur die üblichen 8-15$/h, oder?

Geben tut es die bestimmt, ja.
Allerdings ist es hier eher so, dass die handwerklichen Jobs ganz gut bezahlt werden und man da ggf. auch was bekommt.
Da wirst du bestimmt was finden, allerdings wirst du da auch keine 20$+ verdienen, sondern erstmal so zwischen 10 und 18$.
Auch wenn man das manchmal so liest, nur weil man Deutscher ist bekommt man nicht automatisch einen gut, und vor allen Dingen gut bezahlten Job, auch nicht bei "normalen" Jobs.
Das Problem ist halt, wie gesagt, dass dich die wenigsten Unternehmen einarbeiten um dich dann nach kurzer Zeit wieder gehen zu lassen.

Die Jobs in den Camps m Norden sind da eher die Ausnahme als die Regel.

Hmmm ja.

Momentan überlege ich halt, ob es nicht eine ernsthafte Strategie sein könnte, für 2-3 Monate so einen Campjob zu machen um danach unbezahlte Praktika annehmen zu können die dann eher in meine Berufsrichtung (wirtschaftliches) gehen.

Wenn die wirklich 3500-8000$ pro 3-Wochen Zyklus bringen, hätte ich theoretisch nach 3 solcher 21-Tage Zyklen ja ausgesorgt für den Rest des Jahres.

Nur ob das alles so klappt... körperlich fit bin ich jedenfalls.

Zitat

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Wenn die wirklich 3500-8000$ pro 3-Wochen Zyklus bringen, hätte ich theoretisch nach 3 solcher 21-Tage Zyklen ja ausgesorgt für den Rest des Jahres.

Nur ob das alles so klappt... körperlich fit bin ich jedenfalls.

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Hier im Forum wurde das ja in dem genannten Thread ja auch bereits besprochen, und da war eher so von 4000$ gesprochen. Und das ist schon ne ganze Menge, da du ja kein Geld für Unterkunft und Essen ausgeben musst.
Zudem sei gesagt, dass die 8000$ , die du genannt hast, von einer Person verdient werden die wahrscheinlich(!?) Kanadierin ist. Als Ausländische Kraft ist es a) schwer an so einen Job zu kommen und b) wirst du da dort auch nicht den Stundenlohn bekommen, den deine Bekannte dort hat.
Bedenke auch, dass die "Mining Jobs" Jobs hauptsächlich im Winter angeboten werden, danach solltest du deine Planung dann richten.

Und zu guter Letzt Nicht vergessen, dass Vancouver und Vancouver Island sehr teuer sind, gerade im Bezug auf den Lebensunterhalt (Verpflegung und wohnen).
Da rinnt einem das Geld ziemlich schnell aus den Händen

Ja, sie ist natürlich Kanadierin. Das habe ich mir auch schon gedacht, dass sie deshalb 8000$ bekommt.

Nichtsdestotrotz sind 4000$ ja auch schonmal n guter Batzen Geld. Auf 3-4 Terms gerechnet wär man da so bei 12-15k.
Das wär dann für die restlichen Monate auf jeden Fall genug zum Leben, zusammen mit den ca. 5000$ die ich von vornherein mitbringe.
Und das setzt voraus, dass ich die restlichen Monate überhaupt nicht mehr arbeite, was nicht passieren wird ^^ also von daher.

Ich war ja für 3 Wochen dort (Nanaimo, Victoria), ich weiß was du meinst mit "Das Geld läuft einem ausn Händen"
Ich glaub in den 3 Wochen hab ich dort knapp 800$ ausgegeben... aber man muss dazu sagen, dass ich meine Freundin bei fast allem eingeladen hab, wir auch mal ins Restaurant und nach Playland gefahren sind und all solche Sachen...

Hast du denn schonmal richtig körperlich schwer und lange gearbeitet?
Ich habe zwar noch keine Öl Job gemacht, aber ich glaube das das viele hier unterschätzen..

Das glaube ich auch, aber ich habe das selbst auch nicht gemacht.
Die bezahlen einen bestimmt nicht nur dafür den ganzen Tag rumzusitzen

Das ist mir durchaus bekannt. Man kriegt nie was umsonst

Falls noch jemand Erfahrungen teilen kann, bitte nicht zögern.