Hallo zusammen,

ich benötige eure Erfahrung und Einschätzung zu meiner Situation:

Als 31 jähriger Single habe ich grade meinen Job als Außendienstmitarbeiter verloren und dazu wurde mir die Wohnung gekündigt (wenn, dann kommt natürlich alles auf einmal). Ich bin Reisefreudig, Outdoorbegeistert und liebe die Natur. Mein Jahresurlaub sollte dieses Jahr nach Kanada auf den WestCoastTrail gehen, der Flug geht am 18.7.12. Aufgrund des verlorenen Arbeitsverhältnis und der nicht vorhandenen Verbindlichkeiten wie Frau, Kind oder ähnliches, sowie der bald fehlenden Wohnung möchte ich gern einen Traum verwirklichen und mich einige Zeit in Kanda aufhalten. Jetzt habe ich leider nur sehr wenig Zeit für Planungen und würde euch um Einschätzung meiner Situation bitten wie meine Chancen stehen.
Ich würde nun versuchen über Argenturen oder private Kontakte einen ersten Job in Kanada zu finden um damit eine verlängerte Aufenthaltsgenehmigung bis 12 Monate zu bekommen. Soweit ich nun einschätzen kann wird es eher schwer so kurzfristig "unter die Haube" zu kommen.
Um es konkret festzulegen: ich möchte nicht auswandern, aber ich kann mir die geplante längere Zeit nicht komplett selbst finanzieren und suche quasi nur Arbeit für Verpflegung und Unterkunft. Für alles andere habe ich ausreichend Ersparnisse zur Verfügung.

Schon mal vorab vielen Dank für Tips und Einschätzungen!

VG
Olli

Hi Olli,

wenn ich richtig informiert bin, dann müssen die kanadischen Unternehmen den kanadischen Behörden erklären warum gerade DU für diesen Job infrage kommst und kein "kanadischer" Staatsbürger, kommt aber auch auf den Job drauf an, also ob für diesen Sektor gerade viele gesucht werden etc. . Wie stehst du denn zu dem Thema WOOFING? Rein theoretisch könntest du bis zum Ende diesen Jahres unentgeltlich auf Farmen oder so arbeiten (Unterkunft und Essen beziehst du ja trotzdem), und dir dann im Dezember für nächstes Jahr ein Working Holiday Visum holen, damit hättest du ein offenes Arbeitsvisum für ein Jahr.

lg Carsten

Hi Carsten,
danke für die schnelle Antwort. So in etwa hatte ich es mir auch vorgestellt. Kann ich den für diese Art von Aufenthalt als normaler Tourist einreisen? Hab schon einiges gelesen und sofern mich die Grenzer fragen wohin und wielang ich bleibt gehen wir evtl. die worte aus solang ich nicht handfestes habe.
Ich habe eine kaufmännische Ausbildung was als Ausgangsituation sicherlich nicht so super ist. Allerdings habe ich jede Menge handwerkliches Geschick und meine Outdoorreisen sowie als Jäger und Angler sicherlich Skills für verschiedenste Aushilfsjobs.

Ist nur die Frage an solche Jobs zu kommen.

Als deutscher Tourist darf man sich 6 Monate ohne Visum in Kanada aufhalten. Es ist nicht verboten ohne Arbeitsvisum als Volontär zu arbeiten, dennoch würde ich es bei der Einreise nicht unbedingt an die große Glocke hängen. Viele die mit einem WHV nach Kanada gehen haben gerade mal Abitur und noch keine Ausbildung oder ähnliches und bekommen auch Jobs. Interessant wären bestimmt Outdoor Veranstalter, da ist eigentlich alles dabei, von Verwaltung, Gartenarbeit, Tiere versorgen und so weiter. Also kurz gesagt, ich glaube nicht das es sonderlich schwierig ist irgendwo an Jobs zu kommen, Anfangs klar nur unentgeltlich (gibst aber im Gegenzug auch nichts aus), aber wenn du dein WHV hast kannst du ja dann auch gegen Bezahlung arbeiten.

Bzgl. des WHV: Du kannst es von Kanada aus beantragen, musst aber schon vor deiner Abreise das polizeiliche Führungszeugnis beantragen und abholen, da, soweit ich weiß, nur du es abholen kannst und das geht von Kanada aus relativ schlecht

Noch was zur kaufmännischen Ausbildung, ich denke mal hier kommt es auf deine Sprachkenntnisse drauf an, je besser desto einfacher wird es für dich sein in dieser Sparte Fuß zu fassen. Das gleiche haben wir ja in Deutschland auch, man muss nicht unbedingt perfekt deutsch reden können um z.B. in der Prokuktion zu arbeiten

Lieber Carsten, danke für die Tips!!

Wie kommt man an solche Farmen auf denen man dann unentgeldlich jobben kann? Würde gern von hier aus schon Anlaufpunkte planen um allein das Gemüt meiner Mutter etwas zu beruhigen. Die geht aktuell auf dem Zahnfleisch und vermutet ich ende als Obdachloser in der kanadischen Wildnis. Sie hat mein Lieblingsbuch über Alexander Supertramp gelesen...

Suche mir grad eine Kreditkarte für die Zeit und bin hier gelandet:
http://www.barclaycard.de/index.php3?page=SF45

Die Idee ist der Eröffnung eines Kontos so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen. Mit der Kreditkarte kann ich gebührenfrei Bargeld ziehen und da keine Einzahlungen zu erwarten sind sehe ich ein kanadisches Konto aktuell nicht als notwendig an.

Habt ihr ganz normal über eure deutsche Krankenkasse eine Auslandsversicherung abgeschlossen? Wollte dort gleich mal anrufen und fragen wie die Modalitäten aussehen und womit ich rechnen muss.

Sorry für die vielen Fragen aber ich hoffe auf Hilfe.
Vielen vielen Dank!

ok, zu schnell geschossen. Ich lese grad auch die anderen Beiträge worin ich direkt sehen kann besser vor Ort zu suchen. Außerdem lese ich grad den "GUIDE FOR PARTICIPANTS COMING TO CANADA". Da steht ja auch schon ne Menge drin.

Ach Gott ist das Aufregend. Meine arme Mutter..

Hey,

irgendwie sind alle Mütter doch irgendwie gleich Als Obdachloser inner kanadischen Wildnis gehts dir auf jeden Fall besser als in Deutschland

1.) Auslandskrankenversicherung

Als ich letztes Jahr in Australien war hatte ich eine Versicherung bei der Hanse Merkur über StaTravel abgeschlossen und werde die gleiche auch für Kanada abschließen. Meine Schwester, derzeit in Australien, hat auch eine RKV bei der Hanse abgeschlossen und die haben bis jetzt alles gezahlt, war schon einiges, aber wie es halt manchmal so kommt

hier mal der Link zu Versicherung:

http://www.statravel.de/reisekrankenversicherung.htm

2.) Jobsuche

Da hilft eigentlich nur http://www.google.ca (und auf Englisch einstellen und Seiten aus Kanada auswählen) oder das Forum. Auch ne Möglichkeit ist:

http://www.wwoof.ca/ oder

http://www.workaway.info/

allerdings ist der Service kostenpflichtig. Erfahrungen hab ich damit keine. Bin aber der Meinung das man darauf verzichten kann.
Bei mir war es so, ich hatte ugefähr einen groben Plan was ich machen wollte, nämlich mit Schlittenhunden arbeiten. Also hab ich hier im Forum nachgefragt und ein paar Tips bekommen. Dadruch bin ich auf Muktuk Adventures aufmerksam geworden. Die bieten Touren im Yukon an, also hab ich mich von hier aus beworben und werde nun für 5 Monate ab Oktober dort als Mechaniker arbeiten, also lauter Kleinigkeiten beheben etc. Ich würde wie gesagt einfach nach Veranstaltern googlen und die einfach mal anschreiben, ob die evtl. was haben.

Viellt. auch ganz nützlich:

http://www.youth.gc.ca/eng/topics/jobs/volunteer.shtml

Auch wenn es sich doof anhört aber wenn meine Mutter deine hilfereichen Tips sieht wird sie sicher etwas ruhiger werden. Danke (auch im Namen meiner sorgsamen Mutter!)

Die Krankenhasse hab ich grad schon angerufen. Da wird alles stillgelegt bis ich wieder zurück bin. Die von dir angegebene RKV hab ich auch schon gefunden und werde die wohl auch abschließen. Er nette Mann hat mich nach meinem Wohnsitz gefragt und ob ich meinen Wohnsitz nach Kanada verlege. Hab ihm gesagt wie es ist und dass ich ja eigentlich erst als Tourist dort sein werde und deshalb meinen Wohnsitz hier nicht unbedingt abmelden wollte. Da muss ich noch mal gucken wie das am besten gemacht wird.

Eine Frage hab ich noch: aktuell hab ich ja im Flugticket den Rückflug mit drin. Wie sollte ich damit umgehen? Schon jetzt stornieren und Umbuchen auf One-Way oder bringt das mehr Ärger bei der Einreise weil ich ja kein WHV habe. Nur werden die sicherlich stutzig wenn ich den Rückflug einfach sausen lasse.

Dein Job hört sich richtig cool an. Schon jetzt viel Spaß dabei!!!

hmm.. gute frage. Ich weiß nicht wie die an der Grenze reagieren.. kommt drauf an wieviel Geld du hast Wenn du mit 20.000 nach Kanada gehst interessiert die des nich Eigentlich müsstest du eh zweimal umbuchen, wenn du mehr als ein Jahr dort bleiben möchtest, da du den Rückflug nur bis maximal ein Jahr im Voraus buchen kannst, deswegen hab ich auch nur den Hinflug gebucht. Entweder du wandelst deinen Flug in einen Oneway um, oder du lässt ihn so, buchst um wenn du in Kanada bist und buchst ihn nochmals um, wegen diesem Jahr. Da müsstest du mal mit deiner Fluggesellschaft sprechen wegen den Kosten, was am geschicktsten wäre. Viellt. ist auch günstiger den verfallen zu lassen oder so. Also normalerweise fragen die routinemäßig was du in Kanada vorhast und wie lange du bleiben willst. Bei 2 Wochen werden die nicht nach Geld fragen, aber evtl. bei 6 Monaten. Was du auch machen könntest wäre bei der Botschaft nachzufragen, ob dein Vorhaben so in Ordnung wäre, hatte bis jetzt schon ein paar mal Kontakt mit denen und die waren immer sehr freundlich

http://www.canadainternational.gc.ca/ger...lang=deu&view=d

Noch ein Tipp zur Krankenversicherung. Mein Freund und ich haben beim ADAC die Langzeitkrankenversicherung abgeschlossen, da sie billiger ist als die HanseMerkur. Ist zwar mit Selbstbeteiligung, wenn du aber eher selten krank wirst lohnt sich das finanziell.
Bevor du das polizeiliche Führungszeugnis beantragst, schau auf der Botschaftsseite lieber nochmal nach. Mir ist so, als dürfe es nicht älter als drei Monate (?) sein, wenn du es für den Antrag einreichst.
Vielleicht kannst du ja für deine Mutter eine Generalvollmacht erstellen (macht der Notar) damit sie es dir dann beantragen und zuschicken kann. (das mit der Generalvollmacht haben unsere deutschen Mitbewohner übrigens gemacht)